
Wie der Schatz der Benediktinerabtei in Siegburg seinen Weg in die Kirche St. Servatius fand und in neuem Glanz erstrahlt Quelle: Rhein-Sieg-Kreis
Am 18. September 2016 erfolgte die feierliche Wiedereröffnung der Schatzkammer in der Kirche Sankt Servatius Siegburg.
Zuvor, im Juni 2016, war der ehemalige Abteischatz in die Siegburger Servatiuskirche zurückgekehrt. Die Geschichte der Schatzkammer in der Sankt Servatiuskirche, die mit der (ersten) Auflösung der Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg in Siegburg aufgrund des Reichsdeputationsbeschlusses 1803 beginnt, den Kampf der Siegburgerinnen und Siegburger um den Verbleib des Abteischatz in ihrer Stadt, und die Bedeutung des Kirchenschatzes zeichnet Stadtarchivarin Dr. Andrea Korte-Böger in einem reich bebilderten Artikel im aktuellen Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2017 „Aus 200 Jahren Kreisgeschichte“ nach.
Eine Besonderheit der Schatzkammer – sie beherbergt unter anderem fünf Großschreine inklusive des Annoschreins – beschrieb Martin Seidler, der 2015 verstorbene Kunsthistoriker des Erzbistums Köln, vor der Neugestaltung der Schatzkammer so: „In der Siegburger Schatzkammer spielen die Liturgischen Geräte und Gewänder bereits eine untergeordnete Rolle. Sie muss aufgrund der Dominanz des Reliquienschatzes eigentlich als Heiltumskammer bezeichnet werden…“.
Die neue Präsentation des Schatzes löst sich von diesem Charakter. Die Schatzkammer ist heute nicht Museum, sondern Teil des Kirchenraums, kurzum ein „Ort wo sich Himmel und Erde berühren“. Die Besonderheiten und die Geschichte dieser Kirchenschatzkammer, die die Reliquien und ausgestellten Kostbarkeiten, unter anderem aus staufischer Zeit, „als Zeugnis eines unerschütterlichen Glaubens“ wieder in den Kirchenraum holt, zeichnet der Artikel anschaulich nach.