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Wasser im Seerosenteich in Birlinghoven wird abgelassen Quelle: Stadt Sankt Augustin
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Wasser im Seerosenteich in Birlinghoven wird abgelassen Quelle: Stadt Sankt Augustin

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Derzeit wird das Wasser des Seerosenteichs in Birlinghoven abgelassen, um den fauligen Schlämmen auf dem Grund des Teichs zu Leibe zu rücken. Entlang der Uferlinie des Teichs wurden bereits Bäume gefällt. Damit fällt zukünftig weniger Laub ins Teichwasser und das Gewässer erhält deutlich mehr Licht. Unterstützt durch weitere Pflegemaßnahmen kann sich das Biotop erholen und wird durch seine blühenden Seerosen auch seinem Namen wieder gerecht.

 

Der Heckweiher in Birlinghoven, von den Sankt Augustinern auch Seerosenteich genannt, zeigt seit einigen Jahren kein idyllisches Bild mehr. Übelriechende Faulgase verderben den Spaziergängern den Aufenthalt dort und zeigen an, dass etwas mit dem Gleichgewicht des Gewässers nicht stimmt. Durch die nah am Ufer stehenden Bäume gelangen erhebliche Laubmengen in den Teich. Dies führte zur zunehmenden Verlandung und zu Faulschlämmen am Boden des Teichs. Seerosenblätter bedeckten die Wasseroberfläche fast vollständig und nahmen dem Gewässer zusätzlich Licht und Luft. Die blühenden Seerosen sind zusehends verschwunden.

 

Das Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt Sankt Augustin hat in Kooperation mit dem Projektbüro Chance 7 – Naturschutzgroßprojekt des Rhein-Sieg-Kreises und in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde, der Unteren Wasserbehörde und weiteren Fachleuten im letzten Sommer einen Fahrplan für die Ertüchtigung des Teichs aufgestellt. Mit den festgelegten Maßnahmen soll das Biotop als Naherholungsort, aber auch für den Natur- und Artenschutz positiv beeinflusst werden.

 

Hierzu gehört die bereits durchgeführte Fällung von Bäumen entlang der Uferlinie. Als nächster Schritt wird eine sogenannte Winterung des Gewässers durchgeführt. Derzeit wird das Wasser des Teichs abgelassen, damit der Schlamm am Teichgrund Kontakt mit dem Luftsauerstoff erhält. Dadurch werden die natürlichen Abbauprozesse des Schlamms schneller in Gang gesetzt. Die Schlammschicht reduziert sich. Eine Drainage und die Zugabe von Branntkalk unterstützen diesen Prozess. Was bei Fischteichen in der Region schon immer Praxis war, wird auch in den nächsten Jahren zur winterlichen Routine am Seerosenteich. Die über Jahre angewachsene Schlammschicht wird einige Jahre der Winterung benötigen, um auf ein verträgliches Maß zu schrumpfen. Mit den Pflegemaßnahmen soll die nachhaltige Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichtes im Teich erreicht werden. Dazu muss auch der Seerosenteppich zugunsten der wichtigen Belichtung des Teiches auf ein gesundes Maß beschränkt werden.

 

Im Rahmen eines Artenschutzgutachtens konnten im Sommer 2016 bedeutende Amphibienvorkommen, unter anderem Wasserfrosch und Erdkröte im Heckweiher festgestellt werden. Deshalb muss schonend bei der Gewässerertüchtigung vorgegangen werden. Alle Arbeiten werden außerhalb der Laichzeiten durchgeführt. Die Fische werden durch fachkundige Teichwirte abgefischt und in geeignete Ersatzlebensräume umgesiedelt. Im März, zu Beginn der Laichzeit von Amphibien, wird der Teich wieder gefüllt sein.

 

Die Kosten für die anstehende Winterung belaufen sich auf etwa 6.000 Euro. Das Projektbüro Chance 7 beteiligt sich hieran mit 3.000 Euro.