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Verärgerung über Müllablagerungen in den Siegauen und Grünanlagen Besucher lassen ihre Abfälle im Gelände zurück
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Verärgerung über Müllablagerungen in den Siegauen und Grünanlagen Besucher lassen ihre Abfälle im Gelände zurück

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Bei schönem Wetter zieht es zahlreiche Erholungssuchende, zu Fuß oder per Rad in die Siegauen oder in die Grünanlagen im Stadtgebiet. Dies ist nur zu verständlich, insbesondere weil verschiedene Einrichtungen coronabedingt teilweise geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar sind. Für Verärgerung sorgen jedoch die Müllablagerungen, die gehäuft in der freien Landschaft festgestellt werden. Dabei könnte alles so einfach sein, wenn alle ihre Abfälle mit nach Hause nehmen und über die eigene Mülltonne entsorgen würden.

Die Regeln zur Abfallentsorgung sind allgemein bekannt und werden im privaten Umfeld meist auch umgesetzt. Nur bei den öffentlichen Flächen klappt das nicht so gut. 

Achtlos weggeworfene Flaschen, Plastikverpackungen, Lebensmittelreste und Einweggrills auf den öffentlichen Grünflächen und an der Sieg sind ein Dauerthema. Seit Beginn der Corona-Pandemie noch deutlich intensiver. Die verstärkte Nutzung von Einwegmasken und Plastikhandschuhen bringt weiteren Müll mit sich, der ebenfalls vielfach im freien Gelände entsorgt wird. Diese Abfälle sind jedoch über die Restmülltonne zu entsorgen. Wie die RSAG AöR erklärt, ist dies der sicherste Weg, da dieser Abfall anschließend verbrannt wird und dabei alle Keime vernichtet werden.

Die Beschäftigten des Bauhofs leeren die Mülleimer im öffentlichen Raum. Zusätzliche Arbeit verursachen die vielfach verstreuten Abfälle, die von Hand eingesammelt werden müssen. Bei einem Säuberungsgang entlang der Sieg werden ca. 250 kg Müll eingesammelt. Sehr oft sind unappetitliche Lebensmittelreste dabei. Momentan haben die Beschäftigten alle Hände voll zu tun. Die Mülleimer werden mehrfach wöchentlich geleert; auch die Behälter an der Sieg. Damit erreicht der Bauhof seine Kapazitätsgrenze.

Grundsätzlich sind die öffentlichen Mülleimer vorgesehen, um den unterwegs anfallenden Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Dabei wird üblicherweise von kleineren Abfallmengen ausgegangen, wie etwa ein paar Papiertaschentücher oder Kaugummis. Nicht vorgesehen sind die Behälter für Hausmüll aller Art. Aber gerade diesen finden die Bauhofmitarbeiter immer öfter in und auch in Säcken neben den Abfallbehältern. Oft ziehen diese Müllsäcke Tiere an, die die Behältnisse aufreißen. In der Folge wird der Müll wiederum im Gelände verteilt.

Mülleimer sind im öffentlichen Bereich genügend vorhanden. Sie werden jedoch oftmals nicht gefüllt, da es scheinbar zu unbequem ist, ein paar Meter zum nächsten Sammelbehälter zu gehen. Stattdessen wird der Abfall in der Natur verstreut. Festgestellt wird auch immer wieder, dass die Abfalleimer falsch befüllt werden. So werden z. B. Pizzakartons quer in den Behälter gedrückt, so dass dieser dann verstopft ist.

Besonders problematisch sind die Müllablagerungen in den Siegauen, da das Gebiet vollständig unter Landschaftsschutz steht. Um Flora und Fauna zu schützen, darf nur an bestimmten Stellen das Ufer aufgesucht werden. Für alle anderen Stellen ist es verboten. Diese Uferbereiche sind mit blauen Schildern gekennzeichnet. Grillen, Campen, Lagerfeuer und laute Musik sind an keiner Stelle erlaubt. Eine Übersicht über die Badestellen gibt es beim Rhein-Sieg-Kreis unter www.rhein-sieg-kreis.de/badenundpaddeln.

Rainer Gleß, Technischer Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin, äußert sich besorgt: „Ich möchte alle Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu aufrufen, den Landschaftsschutz zu respektieren und die Uferbereiche an der Sieg nicht zu betreten. Auch wenn dies bei sonnigem Wetter verlockend ist, denken Sie bitte daran, dass Flora und Fauna Schutz brauchen. Gehen Sie generell nicht sorglos mit der Natur um und unterlassen Sie bitte die Müllentsorgung in der freien Landschaft. Im Ergebnis zahlt die Allgemeinheit einen hohen Preis für die Bequemlichkeit oder Sorglosigkeit einiger weniger. Dabei wäre alles so einfach. Einen mitgebrachten Müllbeutel mit den Resten füllen, mit nach Hause nehmen und dort über die eigene Mülltonne entsorgen.“

Quelle: Stadt Sankt Augustin