
Tigerfreunde gesucht! Quelle: AG Zoologischer Garten Köln
Katzen-Videos, die zum Internet-Renner werden. Spezialfutter in „Low Carb“ und fettarm. Pfoten-Pflegecreme und Liegemulden. – Unseren Stubentigern könnte es kaum besser gehen. Dagegen haben es die Großkatzen in freier Wildbahn ungleich schwerer. Wilderei und Zerstörung der natürlichen Lebensräume machen ihnen das Leben schwer.
Aus diesem Grund suchen die Naturschutzorganisation WWF und der Kölner Zoo anlässlich des Weltkatzentags am kommenden Montag, 08. August, nach engagierten Tiger-Freunden. Gemeinsam haben sie Ende April das „Team Tiger Köln“ ins Leben gerufen. Die Artenschutzkooperation soll sowohl den bedrohten Amur-Tigern in freier Wildbahn als auch ihren Artgenossen im Kölner Zoo zugutekommen. Während der WWF vor Ort in Russland Schutzprojekte für die letzten rund 550 Amur-Tiger in freier Wildbahn betreibt, sind deren Artgenossen im Kölner Zoo wichtige Botschafter, um das Bewusstsein der Menschen für Arten- und Naturschutz zu schärfen.
Mit 15 Euro im Monat können Mitglieder des „Team Tiger Köln“ einerseits dem Zoo bei der Neugestaltung der Amur-Tiger-Anlage helfen und zugleich den WWF unterstützen, den Lebensraum der bedrohten Katzen im russischen Fernen Osten zu erhalten. „Rund 200 „Team Tiger Köln“-Mitglieder konnten wir schon für unsere gemeinsame Aktion gewinnen. Doch wir brauchen noch viel mehr, damit wir in der Amur-Region Anti-Wilderer-Patrouillen unterstützen und weitere Schutzgebiete schaffen können“ erklärt Tania Roach, Mitglied der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland.
Im Kölner Zoo soll das großzügige Gehege weiter optimiert und modernisiert werden. „Vorstellbar sind zum Beispiel ein neuanzulegender Wasserlauf zum Spielen oder ein separater Anbau, der speziell für die Zucht dieser hochbedrohten Tierart genutzt werden kann. Was umsetzbar ist, entscheidet sich, wenn wir wissen, wie viele Mitglieder sich im ,Team Tiger Köln‘ engagieren“, sagt Prof. Theo B. Pagel, Direktor und Vorstandsvorsitzender des Kölner Zoos.
Hintergrund Amur-Tiger
Nur noch rund 550 Amur-Tiger, auch bekannt als Sibirische Tiger, ziehen nach WWF-Angaben heute durch die Wälder des chinesisch-russischen Grenzgebietes. Lebensraumzerstörung und Wilderei haben dazu geführt, dass die Tiere heute als „stark gefährdet“ gelten. Seit 2004 konnten unter Beteiligung des WWF etwa 2,4 Millionen Hektar neue Schutzgebiete in der Region geschaffen werden. Doch es bedarf weiterer fortlaufender Maßnahmen zum Schutz der letzten Tiger, wie etwa Anti-Wilderei-Patrouillen, Brandschutzmaßnahmen zum Erhalt des Waldes, Aufklärungsarbeit für die Menschen vor Ort, und die Schaffung von Korridoren, um isolierte Tigerpopulationen zu verbinden.
Amur-Tiger im Kölner Zoo
Die Großkatzen im Kölner Zoo sind besondere Publikumsmagneten und gehören zu den Lieblingstieren der Besucher. Doch die majestätischen Tiger sind nicht nur eine Attraktion, sondern stehen als Botschafter auch stellvertretend für ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Ziel des Kölner Zoos ist es, die Anlage nach neusten Erkenntnissen aus der Verhaltensbiologie noch größer und naturgetreuer zu gestalten.