
Tanzperformance zum Thema Flucht und Migration: Fortgehen, ankommen, bleiben Quelle: Siegburgaktuell
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Alleestraße, darunter Kinder und Jugendliche der Flüchtlingsklasse, brachten einem multinationalen Publikum im Stadtmuseum in einer tänzerischen Performance (Titel: „BegegnungsRäume“) das Thema Migration aus unterschiedlichen Perspektiven anschaulich nahe.
In szenischen Bildern, ergänzt durch Video-Clips, erzählten sie die Geschichten ihrer Flucht aus den Kriegsgebieten, ihrer Ankunft in der Fremde, ihrer ersten Begegnungen in Deutschland. Fast ohne Worte kommen sie dabei aus, und dennoch werden die oft widerstreitenden Empfindungen wie Angst, Desorientierung, Hoffnung und Zuneigung nachvollziehbar in den tänzerischen Gesten und Choreographien der Darsteller. Wenige Gegenstände – Koffer, ein Kuchen, eine Kette – genügen als Requisiten, denn der körperliche Ausdruck ist es, der die Aussage vermittelt. Und der Zuschauer versteht: Begegnung heißt Annäherung, bedeutet Entgegenkommen.
Seit dem letzten Sommer wurde geprobt. Unter der Anleitung von Maike Mielewski und Marian Hentschel vom Theater Tollhaus (Studiobühne Siegburg) und der Mitwirkung des Bonner Videokünstlers Axel Largo entstanden eine filmische Dokumentation und eine faszinierende Show, die einander ergänzen. Dass die kulturellen Unterschiede das Projekt zwischenzeitlich gefährdeten, ist fast vergessen. „Beinahe wäre alles geplatzt“, gesteht Eva Klein, Leiterin der Produktion und ehemals Lehrerin der Alleestraße, „aber wir haben die Krise überwunden.“ Zum Glück. Integration ist Arbeit, aber sie kann gelingen. Kulturelle Projekte tragen dazu bei. Der wunderbar bewegte, wunderbar bewegende Abend beweist es.
Die Aufführung wird wiederholt am 17. Februar um 19 Uhr in der Aula des Gymnasiums Alleestraße. Der Eintritt ist frei.