
Es mit den eigenen Texten bis in die altehrwürdige Frankfurter Allgemeine Zeitung, die FAZ, zu schaffen, ist der Traum eines jeden Nachwuchsjournalisten. Der Weg dorthin ist weit: Schülerzeitung, Lokalzeitung mit Diamanthochzeitsporträts oder Kaninchenstallreportagen, dann Studium, Freie Mitarbeit und Volontariat bei Zeitung, Radio, Fernsehen, eventuell auch Journalistenschule.
Lea Hemmersbach aus der zwölften Klasse des Berufskollegs (Wirtschaftsgymnasium) an der Siegburger Hochstraße hat eine Abkürzung genommen und trotz ihres jungen Alters schon mehrfach in der FAZ veröffentlicht. Wie wir im Herbst letzten Jahres berichteten, nimmt der Deutsch-LK von Lehrerin Angelika Krombach teil am FAZ-Projekt „Jugend und Wirtschaft“. 60 ausgewählte Lerngruppen mit 1.500 Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland haben die Möglichkeit, sich mit der Hilfe von FAZ-Redakteuren im Schreiben von Berichten für den Wirtschafsteil zu üben.
Lea Hemmersbach zeigte dabei einen grandiosen Riecher für gute Geschichten. Sie beschrieb den einzigen Züchter von Ginseng in Europa, beheimatet in der Lüneburger Heide. Gestern erschien ihre Arbeit mit der Überschrift „Schöne Erinnerungen verduften nicht“, in der es um ein Kölner Unternehmen geht, das Düfte kreiert, die zu Marketingzwecken eingesetzt werden. Ein Artikel, der dem Leser einen Wissensgewinn beschert, der ausgewogen ist. Alle, die zu Wort kommen, sind zufrieden. So kritisiert der Asthmabund in Hemmerbachs Zeilen die Duftstoffe und warnt vor gesundheitlichen Schädigungen beim Einatmen. Gleichzeitig lobt der Geschäftsführer des Duftentwicklers die Autorin, sie habe „das Thema hervorragend recherchiert, deutlich besser als die allermeisten Journalisten, die mich bisher interviewt haben.“
Lea Hemmersbach erhält für die Güte ihres Schaffens die angemessen Auszeichnung, einen von drei Einzelpreisen des Medien- und Wirtschaftsprojektes „Jugend und Wirtschaft“. Übergabe ist im September. Ihre Mitschüler aus dem Deutsch-LK stellen sich ebenfalls clever an. Die Klasse von Angelika Krombach platzierte bislang sechs Artikel in der FAZ, etwa über das Karnevalskaufhaus Deiters oder einen „Verrückten Eismacher“ aus München.