
JazzTube feierte Auftakt Quelle: Stadtwerke Bonn GmbH
Wie ein kühlender Wasserfall plätscherten die Töne der Band Four auf die Zuhörer hinab und kreierte ein erfrischendes Ambiente am trubeligen Hauptbahnhof. Klangvoll hieß das junge Quartett seine Zuschauer willkommen und sorgte dafür, gemeinsam einen Gang herunterzuschalten. Während der Fröhlichkeitsgrad dabei kontinuierlich stieg, sank der Stresspegel beim Publikum umgehend. Das Stück „Pillows“ lud dazu ein, sich in ein federleichtes Tonkissen sinken zu lassen. Im Spielfluss zeigten die vier Studenten, was die heranwachsende Bonner Jazz-Szene zu bieten hat.
Ein verkleidetes Klavier und eine Stimme wie ein Saxophon
Für die Zuschauer an der Haltestelle Universität/Markt rollte das Dirk Schaadt Trio einen imposanten Klangteppich aus. Mit bewegter Miene spielte Dirk Schaadt an seinem Hammond B3, das aussah wie ein Klavier mit Holzverkleidung. Neben dem stilvollen Setting bot das Herrentrio mit dem Stück „Moving Out“ Stoff zum Tanzen. Mit Flip Flops und markanten Tönen am Schlagzeug, Gitarre und Klaviertönen webte die Band ein Muster, das zu wippenden Füßen und wedelnden JazzTube-Flyern führte: „Ich bin begeistert von der völlig neuen Atmosphäre, die die Haltestelle durch das Konzert erhält“, erklärte eine Zuschauerin, die JazzTube dieses Jahr neu für sich entdeckte.
An der Station Museumsmeile/Heussallee spielte Lizlane. Das Quintett freute sich über den besonderen Spielort und gab Zuhörern die Möglichkeit, den „Arbeitstrubel hinter sich zu lassen“, wie der Schlagzeuger Moritz Baranczyk erklärte. Die Stimme der Sängerin Lisa Heide und das Saxophon von Julia Kriegsmann formten den akustischen Einklang – beide beflügelten sich in neue Höhen. Das war auch für den WDR Grund genug, um zur Hörprobe vorbeizukommen.
Jazziges Intermezzo am Samstagmittag
Am Samstag lieferte JazzTube erfrischende Sounds am Hauptbahnhof. Mit ihrer Musik bereite sich die Band Pangea Ultima auf die Wiederverschmelzung der Kontinente in 20 Millionen Jahren vor, erläuterte José Díaz de León am Bass. Musikalische Einflüsse aus Afrika und Indien machten dieses Vorhaben hörbar. So wie die verschiedenen Erdteile, bewegten sich die Melodien aufeinander zu und bauten sich zu beeindruckenden Klangtürmen auf. Daniel Manrique-Smith an der Querflöte erzeugte dabei ganz besondere Zwischentöne.
Das Marius Peters Trio feat. Heiner Wiberny zeigte den Zuhörern, wie sich ein sanfter Start in den Tag anhört. So war das Stück „Frühaufsteher“, komponiert vom Kontrabassisten Stefan Rey, eine beschwingte Hommage an all diejenigen, die es zeitig aus den Federn schaffen. Marius Peters am Bass vertonte in „The Hills of Scotland“ seine Irrwege durch schottische Landschaften. Mit jazzigen Melodien und Folk-Einflüssen gingen die Band und ihre Zuhörer gemeinsam auf die Reise. Angeregt von den bewegenden Melodien, nahmen auch die Notenblätter Anlauf und schwebten kurzweilig durch die Lüfte an der Haltestelle Universität/Markt.
Sie haben JazzTube verpasst?
Die nächste Gelegenheit, Jazz live zu erleben, gibt es kommendes Wochenende. Freitag und Samstag spielen regionale Bands an den Haltestellen „Hauptbahnhof/Thomas-Mann-Straße“, „Universität/Markt“ und „Museumsmeile/Heussallee“ – Vorbeikommen lohnt sich! Die genauen Termine gibt es auf www.jazztube-bonn.de. Auf der Website haben Sie außerdem die Möglichkeit, für Ihren Favoriten abzustimmen. So steigen die Chancen auf eine Zugabe beim Abschlusskonzert im Oktober.