1. Home
  2. Allgemein
  3. Luftballons sind Plastikmüll
Luftballons sind Plastikmüll
0

Luftballons sind Plastikmüll

0

#RheinSiegKreis #Umweltschutz

Luftballons sind im Alltag weit verbreitet: ob im privaten Bereich bei Partys und Hochzeiten oder aber in der Öffentlichkeit, dort vor allem als beliebter Werbeträger. Sie werden Passant*innen und Kindern in die Hände gedrückt oder steigen in großen Mengen bei Veranstaltungen in den Himmel auf. Doch früher oder später landen die Ballons nach ihrem Flug in der freien Natur und auch im Wasser. Und egal ob im Wasser oder an Land, ob als ganzer Ballon oder explodiert und erodiert als kleine Fetzen, ob mit oder ohne Schnur: dort stellen sie eine erhebliche Gefahr für die Tierwelt dar.

Nach einer Bewertung auf Grundlage der Auswertung der Müllsammelaktionen am International Coastal Cleanup Day, nehmen Luftballons Platz 3 des tödlichsten Meeresmülls ein, nur noch getoppt von Plastiktüten und Fischernetzen. Die Tiere strangulieren sich an den Schnüren oder verwechseln die Ballons und ihre Reste mit Futter und fressen sie. Einmal im Magen, verstopfen sie diesen und führen zum Hungertod.

Oft wird als Argument angeführt, es würden nur Ballons aus Naturlatex verwendet, welches biologisch abbaubar ist. Gerne wird der Vergleich mit einem Eichenblatt herangezogen: Ein Naturlatex-Ballon würde genauso schnell zerfallen wie ein Eichenblatt. Eichenlaub ist zwar sehr langlebig und zersetzt sich nur langsam. Aber Latex-Ballon an Land wird nach 8-10 Wochen brüchig, im Wasser bleibt er sogar mehr als 5 Monate weich und flexibel. Sowohl an Land als auch im Wasser verbleibt also mehr als genug Zeit, um den Weg in die Mägen von Tieren zu finden oder eine Falle für Tiere darzustellen, die sich in den Resten und an den Schnüren verheddern und strangulieren. Denn selbst wenn die Ballons aus Latex sind, bestehen die Schnüre meist nicht aus biologisch abbaubarem Material.

Luftballons enthalten außerdem verschiedene giftige Stoffe wie Weichmacher und bei der Produktion entstehen krebserregende Nitrosamide. Diese Stoffe gelangen in die Umwelt oder direkt in den Menschen, da die Ballons oft mit dem Mund aufgeblasen werden.

So schön sie für einen Augenblick auch sein mögen, am Ende sind Luftballons eine tödliche Gefahr. „Gibt es eine Alternative?“, fragen wir Hans Rauer, den Vorsitzenden des NABU Rhein-Sieg. Dieser schmunzelt und meint: „Es wäre schön, wenn die Menschen statt der Luftballons Saatbomben werfen würden, dann hätten langfristig sogar die Bienen was davon!“

Der NABU Rhein-Sieg fordert daher alle Akteure auf, sich an Gasluftballon-Aktionen nicht zu beteiligen.

Quelle: NABU Rhein-Sieg-Kreis