
Dünsten, braten, garen, backen und gemeinsam genießen: Die Multi-Kulti-Kochgruppe, die sich seit Jahren regelmäßig zu diesem Zwecke trifft, ist längst eine Institution am Gymnasium Alleestraße. Eltern, Lehrer, Schüler und Interessierte treffen sich in der Original-70er-Jahre-Poggenpohl-Schulküche, um zusammen Gerichte aus aller Welt zu zaubern. Doch diesmal legte die Gruppe noch eine Schippe drauf: 25 kg Fleisch, Berge aus Gemüsen und Gewürzkräutern waren fein säuberlich an den Kochstationen ausgelegt. Mit 75 Teilnehmern war das Februar-Treffen eine logistische Meisterleistung. Und eine internationale dazu.
Der Plan dahinter: Flüchtlinge bereiten Mahlzeiten aus ihrer Heimat zu – und bekommen dafür Gerichte aus Deutschland geboten. Eine geradezu völkerverbindende Idee, denn Austausch auf kulinarischer Ebene funktioniert immer. Und so vielfältig wie die Herkunftsländer der Mitwirkenden, so vielfältig waren dann auch die Speisen. Übersetzt wurde kräftig von den 19 Schülerinnen und Schülern der „Flüchtlingsklasse“. Münder sind schließlich auch zum Reden da, und bei dieser Gelegenheit konnten die Kinder und Jugendlichen zeigen, wie gut sie bereits die deutsche Sprache beherrschen. Auch viele der Flüchtlingseltern freuten sich, wenn sie die Worte bereits kannten. „Das heißt Weinblatt auf Deutsch“, war da beispielsweise zu hören – eine Vokabel, die nicht ohne Stolz vorgebracht wurde.
Wo man sich beim Schnippeln und Rühren zuordnen mochte, blieb jedem frei gestellt. So kochte man begeistert über alle Grenzen hinweg. Das klappte im Grunde auch ohne Worte, die Düfte und Zutaten alleine weisen den Weg. Es entstanden Gerichte wie Tomatenhähnchen mit Kartoffeln aus Syrien, gefüllte Auberginen aus Mazedonien, gefüllte Weinblätter oder persischer Lammeintopf, der deutsche Beitrag bestand aus Lachsröllchen und Zimt-Kränzen. Angesichts solcher Fülle blieb nur noch eines zu sagen: Guten Appetit!