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Kleiner Elefant musste eingeschläfert werden Quelle: Kölner Zoo
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Kleiner Elefant musste eingeschläfert werden Quelle: Kölner Zoo

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Im Kölner Elefantenpark herrscht Trauer. Das am 12. Juni geborene männliche Elefantenjungtier der Kölner Leitkuh „Kreeblamduan“ musste gestern am späten Nachmittag eingeschläfert werden. Am vergangenen Montagmorgen war der kleine, namenlose Bulle im Elefantenpark des Kölner Zoos aufgefunden worden. Anders als sonst üblich waren weder Mutter noch andere Herdenmitglieder bei dem neugeborenen Jungtier.

Es gelang den Verantwortlichen des Zoos wenig später, Mutter und Jungtier in einer separaten Box zusammenzuführen. Leider nahm die Mutter jedoch keine Notiz von dem Jungen. Daher separierte man Mutter und Jungtier kurze Zeit später, um beiden Ruhe zu geben und unnötige Einflüsse von außen durch andere Herdentiere zu vermeiden. Der Zoo sperrte zudem den Innenbereich des Elefantenparks und richtete eine 24-stündige Aufsicht von je zwei Tierpflegern ein, die sich um Mutter und Jungtier kümmerten. Rund um die Uhr konnte man so bis zum Samstagmorgen sicherstellen, dass das Junge regelmäßig bei der Mutter trank. Nur noch hin und wieder wies ihn Mutter „Kreeblamduan“ weiter ab. Nachdem sich alles positiv entwickelt hatte, ließ der Zoo „Marlar“ mit Sohn „Moma“ und der erfahrenen Kuh „Loangdaw“ zu Mutter und Neugeborenem  in den Innenbereich des Elefantenparks. Zwar durfte das Jungtier von „Kreeblamduan“ nicht bei „Marlar“ trinken, aber die Mutter erlaubte dies überwiegend weiterhin. „Loangdaw“ funktionierte als Tante hervorragend.

Am Sonntag wurde das Jungtier nachmittags plötzlich sehr schwach und bekam Durchfall. Die Tierpfleger holten direkt die Zoo-Tierärztin Dr. Sandra Langer. Gemeinsam mit dem Tierpfleger-Team und Direktor Prof. Theo B. Pagel musste man sich dann entschließen, das Junge einzuschläfern – ein Entschluss, der unumgänglich war und der trotzdem allem sehr schwer fiel. „Ursächlich für unsere Entscheidung war eine vorher nichtsichtbare Nabelentzündung. Das Jungtier wird in die Tier-Pathologie gebracht. Wir wollen feststellen, was darüber hinaus hinter der Schwäche steckt und ob möglicherweise zusätzlich noch etwas entdeckt wird, das wir von außen nicht erkennen konnten. Denn es ist ungewöhnlich, dass sich anfänglich kein Elefant der Herde richtig gekümmert hat“, so Dr. Sandra Langer. Das Ergebnis der veterinärpathologischen Untersuchung wird vermutlich innerhalb der kommenden 14 Tage vorliegen.

Ziel ist, exakt herauszufinden, was hinter der sehr plötzlich auftretenden Erkrankung steckt und ob möglicherweise zusätzlich noch etwas entdeckt wird, das die Zooexperten von außen nicht erkennen konnten. Der Kölner Zoo wird darüber informieren, sobald die Ergebnisse der pathologischen Untersuchung vorliegen. Dies wird vermutlich innerhalb der kommenden 14 Tage der Fall sein.
Der Kölner Zoo hat seit vielen Jahren Erfahrung in der Haltung der in freier Wildbahn hochbedrohten Asiatischen Elefanten. Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel ist seit 10 Jahren Mitglied der für Asiatische Elefanten zuständigen Kommission des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP. Momentan ist er in dieser Funktion bis zum frühen Abend auf einer EEP-Sitzung in Rotterdam.  Der Kölner Zoo hat sich zur Vorgehensweise rund um das am 12. Juni geborene, nun eingeschläferte Jungtier regelmäßig mit Experten anderer Zoos und wissenschaftlicher Einrichtungen ausgetauscht.