Kein Luxus, sondern Notwendigkeit: Cologne Fine Art 2016 Quelle: hellofootage
Dieser Miró ist eindeutig Kunst, ebenso wie dieser Richter und dieser Lichtenstein.
Aber ab wann wird etwas zu Kunst? Sind Antiquitäten Kunst? Oder wozu gehören Oldtimer?
O-TON: Cornelia Zinken, Direktorin Cologne Fine Art:
„Es ist natürlich immer ein wenig auch die Frage des Betrachters. Der Bereich der angewandten Kunst ist nach meiner Definition Kunst; für den ein oder anderen ist es vielleicht eher das Handwerk oder das Design. Aber qualitätsvolle Objekte, die mit großer Liebe, Hingabe, mit unglaublichen Sachverstand geschaffen wurden, machen diese Übergänge auch so fließend und so spannend.“
Noch spannender ist die Frage, ab wann Kunst nach dem im Juli in Kraft getretenen Kulturgutschutzgesetz nationales Kulturgut ist. Nach dem neuen Gesetz können deutsche Kunstwerke, die älter als 75 Jahre und teurer als 300.000 Euro sind, nicht ohne Prüfung der Kulturbehörden ins Ausland verkauft werden.
O-TON: Thole Rotermund, Schatzmeister Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler/ Aussteller:
„Ich glaube nicht, dass wenn sich jemand für Kunst interessiert, schaut er natürlich nicht, ob es auf irgendeine Liste gesetzt wird oder nicht, sondern da wird das Werk als solches gekauft, weil es begeistert und weil man einen Zugang dazu hat. Die Probleme werden erst offenbar, wenn es bewegt werden soll. Und da warten wir natürlich auch auf die ersten Praxiserfahrungen. Aber die Verunsicherung auf beiden Seiten ist groß, nach wie vor.“
Die Sammler auf der Cologne Fine Art lassen sich davon bislang nur wenig beeinflussen. Hier präsentieren Galerien aktuell Werke von der Antike und dem Mittelalter bis ins 20te Jahrhundert. Neben zahlreichen namenhaften Kunstobjekten liegt auch ein Augenmerk auf Antiquitäten und Kunsthandwerk vergangener Epochen. Eine Mischung die mittlerweile seit 46 Jahren erfolgreich ist.
O-TON: Corina Krawinkel, Sammlerin:
„Das Rheinland sammelt ja seit dem Mittelalter oder produziert auch Kunst seit dem Mittelalter. Wir haben die Düsseldorfer Kunsthochschule, wir haben in Köln eine Galerien-Szene, die in den Achtzigerjahren besonders erfolgreich war, und wir haben sehr viele mittelständische Unternehmen, wo die schon seit Generationen schon in der Familie auch sammeln. Von da her ist ein reger Austausch da, und ich glaube das ist sehr einzigartig in Deutschland.“
Diese neorealistischen Arbeiten von Karin Kneffel, frisch ausgezeichnet mit dem Cologne Fine Art Preis, treffen den Geschmack der Besucher ebenso wie die Kunstwerke auf der seit letztem Jahr ergänzend stattfindenden Cofa Contemporary.
O-TON: Ralph Surma, Sammler:
„Ich find das ne tolle Mischung, weil ich glaube, das bringt nochmal ganz neue und andere Menschen mit auf die Messe, die vielleicht auch auf diese Art und Weise ihre Vorliebe für das Traditionelle, für die alte Kunst entdecken. Und da kann man bestimmt Verbindungen herstellen, die es bisher noch nicht gab.“
Doch egal aus welcher Epoche – für Kunst-Sammler und -Liebhaber ist die Begeisterung für die Kunst das Wichtigste. Und begeistern lassen können sich Kunstfans auch noch in den kommenden Tagen im Museum auf Zeit in den Kölner Messehallen.