
„Ich will die Welt verstehen!“ – Die 8. Bildungskonferenz im Rhein-Sieg-Kreis Quelle: Rhein-Sieg-Kreis
„Ich will die Welt verstehen!“ – MINT-Potenziale entdecken und entwickeln. Unter dieser Überschrift stand die 8. Bildungskonferenz im Rhein-Sieg-Kreis, zu der der Rhein-Sieg-Kreis und die Bezirksregierung Köln in die CJD Christophorusschule nach Königswinter eingeladen hatten.
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. „Junge Menschen für dieses Thema zu begeistern, ihr Interesse zu wecken und Talente zu fördern muss in unseren Focus rücken“, sagte die stellvertretende Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises, Notburga Kunert, bei der Eröffnung des Bildungsgipfels in Königswinter. “Denn die Fachkräftegewinnung und -sicherung im Bereich der technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Berufe ist das gesellschaftspolitische Zukunftsthema, auch für die Region.“
Der Rhein-Sieg-Kreis setzt mit der 8. Bildungskonferenz einen Startpunkt des neuen regionalen Handlungsschwerpunkts „MINT im Rhein-Sieg-Kreis unterstützen und entwickeln“. Ausgehend von der bereits vorhandenen guten Basis wird nicht nur eine Bildungs- sondern auch eine Netzwerkoffensive gefördert. Dazu wird im Regionalen Bildungsbüro des Rhein-Sieg-Kreises eine Koordinierungsstelle eingerichtet, für die das Land NRW im Rahmen der Landesinitiative Zukunft durch Innovation (zdi) Fördermittel zur Verfügung stellt.
Insgesamt nahezu 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kommunen, Schulen, Hochschulen, Wirtschaft, Stiftungen und Politik informierten sich über das Thema und kamen zu einem regen Austausch. Dabei zeigte sich, dass es vor allen Dingen von Bedeutung ist, ein nachhaltiges und qualifiziertes Netzwerk zu bilden. „Dass MINT als Chance für die Region begriffen werden kann, ist sicher, denn es gibt bereits jetzt unbesetzte Ausbildungsplätze in diesem Bereich und die Digitalisierung hat Einfluss auf alle Berufsbereiche“, erklärte Kreisschuldezernent Thomas Wagner
Zu Beginn der Bildungskonferenz erläuterten u.a. Wilhelm Meyer, Leiter der Christophorusschule, Bürgermeister Peter Wirtz, Vizelandrätin Notburga Kunert, Christa Kuhle, Antonio Casellas, GKN Sinter Metals Components und Jürgen Hindenberg, IKH Bonn/Rhein-Sieg, warum sie den Aufbau eines zdi-Netzwerks im Rhein-Sieg-Kreis und damit die MINT-Förderung unterstützen.
Wie MINT-Förderung praktisch umgesetzt werden kann, zeigte eine Roboterpräsentation, die sich Vize-Landrätin Notburga Kunert, Christa Kuhle, Abteilungsleiterin Schule der Bezirksregierung, Kreisschuldezernent Thomas Wagner und Schulamtsleiter Hans Clasen vorab von Dr. Winfried Schmitz und beteiligten Schülern erläutern ließen. Dr. Schmitz ist an der Christophorusschule des CJD Königswinter zuständig für die Organisation der Robotik Arbeitsgemeinschaften. Die Christophorusschule verfügt über ein Robotik-Programm von der 5. Klasse bis zum Abitur. Die Schülerinnen und Schüler werden in den unteren Jahrgangsstufen über Lego-Roboter in die Thematik eingeführt. Bei Interesse können sie nach einigen Jahren (ca. ab Klasse 8) mit „fortgeschrittenen“ Mitteln (Arduino, Raspberry PI, Industriesensorik) Roboter für Wettbewerbe, wie z.B. Deutsche Meisterschaften oder Europameisterschaften, entwickeln.
Die Präsentation zeigte die Vielseitigkeit der Robotik durch die Auswahl der vorgeführten Roboter und der verschiedenen Teams. Es war auch offensichtlich, dass in der Robotik die Bereiche Elektrotechnik, Mechanik und Informatik eng zusammengreifen. Christa Kuhle von der Bezirksregierung blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich bin mir sicher, dass die MINT-Förderung im Rhein-Sieg-Kreis sicherlich rasch Fahrt aufnehmen wird, auch wenn das Engagement im naturwissenschaftlich-technischen Bereich häufig vom Wirken Einzelner geprägt ist. Das Beispiel der Robotik-Förderung in der Christophorusschule zeigt, wie MINT-Förderung gelingen kann.“
90 % der Schülerinnen und Schüler, die über mehrere Jahre an den Wettbewerben der FIRST LEGO League oder dem RoboCup Junior teilgenommen haben, wählen eine Berufs- oder Ausbildungskarriere im MINT-Bereich. Bester Beweis also, dass eine gezielte MINT-Förderung ein Mehrwert für die Jugendlichen, die Unternehmen und die Region ist.