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Gesundheitsminister besucht Kinderklinik

Gesundheitsminister besucht Kinderklinik

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#SanktAugustin #Kinderklinik

Sankt Augustin, 6. Mai 2022. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verschaffte sich heute
bei einem Besuch in Sankt Augustin einen eigenen Eindruck von der renommierten Asklepios
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. In der Grund- und Spitzenversorgung junger
Patient:innen ist die Kinderklinik im Rhein-Sieg-Kreis alternativlos. Gemeinsam mit Denis
Waldästl, SPD-Spitzenkandidat im Rhein-Sieg-Kreis, besuchte der Bundesgesundheitsminister
die Infektionsstation und den Intensivbereich der Klinik. Asklepios COO Marco Walker und das
Team der Kinderklinik machten konstruktive Vorschläge, um die Finanzierung der
Kinderheilkunde zu verbessern und dem Fachkräftemangel in diesem Bereich zu begegnen.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach stellte heute in Sankt Augustin Maßnahmen zur
Verbesserungen und Stärkung der Kinderheilkunde in Aussicht.
Empfangen wurde der Bundesgesundheitsminister von Asklepios COO Marco Walker,
Regionalgeschäftsführerin Dagmar Federwisch und der Geschäftsführerin der Asklepios Klinik Sankt
Augustin, Stefanie Wied. Nach einem gemeinsamen Gespräch führte das Team der Kinderklinik um
Prof. Dr. Gerd Horneff, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Pädiatrie, Gesundheitsminister
Lauterbach durch die Kinderintensivstation und die Infektionsstation des Hauses.
Gemeinsam sind viele Aspekte besprochen worden, um die pädiatrische Versorgung in Deutschland
zu verbessern. Neben einer besseren Vergütung der Kinderheilkunde sprachen sich Marco Walker
und seine Kolleg:innen dafür aus, dem Fachkräftemangel in diesem Bereich bereits an den
Universitäten zu begegnen und mehr Studienplätze zu schaffen. Insgesamt sei die Zahl der
Medizinstudienplätze in Deutschland seit 1999 gleich geblieben, während der Bedarf an Ärzt:innen
kontinuierlich stieg. Junge Ärzt:innen ziehe es stärker in attraktive Fachrichtungen, wohingegen
Disziplinen wie die Pädiatrie am stärksten unter Nachwuchsproblemen leiden, so Walker. Daher
fordert die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) immer wieder eine
Aufstockung der Studienplätze. Das gleiche Problem besteht mittlerweile im Pflegedienst. Aufgrund
der Umstellung zur Generalistik sinkt die Zahl an spezialisierten Pflegekräften in diesem
hochspezialisierten Bereich.
Laut DGKJ wurden zwischen 1991 und 2017 rund 80 Abteilungen für Kinderheilkunde geschlossen,
womit die Anzahl vorgehaltener Betten um rund ein Drittel zurückging. In dem Ortstermin in St.
Augustin kamen auch weitere ursächliche Schattenseiten zu Sprache, denen die Kinderheilkunde im
Fallpauschalen-System und aufgrund mangelnder Investitionsförderung ausgesetzt ist. Kinder sind
keine kleinen Erwachsenen und das muss in der Vergütung der Behandlungskosten stärker
berücksichtigt werden. Diesen Mangel zu beseitigen ist die dringende Bitte, die heute auch im Namen
aller Mitarbeitenden der Klinik sowie Eltern und Kinder an den Bundesminister gerichtet wurde. Im
stationären Sektor decken die Fallpauschalen nicht annähernd den Aufwand, der für die
aufwändigere und zeitintensivere Behandlung von Kindern notwendig ist. Dadurch lassen sich
pädiatrische Abteilungen oder spezialisierte Kliniken, wie die Kinderklinik Sankt Augustin, praktisch
nicht kostendeckend betreiben. Nur durch eine Querfinanzierung anderer Abteilungen oder indem
die Defizite durch einen großen Klinikverbund, wie Asklepios, aufgefangen werden ist ein Betrieb unter den aktuellen Bedingungen noch möglich. Erschwert wird die Lage der Kinderheilkunde in
Deutschland zusätzlich durch die – nicht nur in Nordrhein-Westfalen – unzureichende öffentlichen
Förderung notwendiger Investitionen in die Kliniken. Einzig der hohe persönliche Einsatz aller am
Behandlungsprozess beteiligten Personen, hält die Qualität der Versorgung hoch.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach sagte den Kinderkliniken in Deutschland seine
Unterstützung zu. Konkret solle der Status der Kinderkrankenhäuser in dieser Legislaturperiode
aufgewertet und ihre finanzielle Absicherung verbessert werden. Denkbar sei künftig die
Kinderheilkunde außerhalb des Fallpauschalensystems zu vergüten und die Vorhaltekosten stärker
zu berücksichtigen

Quelle: Asklepios Klinik