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Diagnose und Dialog Quelle: siegburgaktuell
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Diagnose und Dialog Quelle: siegburgaktuell

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Die Diagnose einer Erkrankung ist für nahezu jeden Menschen mit Fragen, Sorgen oder Ängsten verbunden. Insbesondere schwer oder chronisch erkrankte Patienten benötigen Zeit, um ihre belastende Erkrankung anzuerkennen und haben hohen Gesprächsbedarf. Viele fühlen sich in dieser Zeit mit ihrer Diagnose alleingelassen. Häufig werden dafür der Mangel an Zeit im Arzt-Patientengespräch oder medizinische Fachbegriffe als zusätzliche Hürde in der Kommunikation als Gründe genannt. Um noch besser auf Patienten eingehen zu können hat das HELIOS Klinikum Siegburg mit dem Projekt „DIALOG D – Dialog in der Diagnose“ als einziges Klinikum in Deutschland ein neues Angebot geschaffen.

 

Mit dem Projekt „DIALOG D“ bietet Gründerin und Geschäftsführerin Dr. med. Hiba A. Bani wöchentliche Gesprächsangebote für Patienten und Angehörige im Klinikum an und kombiniert dabei Medizin mit einfühlsamer Kommunikationstechnik. „Für einen Patienten ist eine schwere Diagnose zunächst wie ein dunkler Raum, in dem er plötzlich gefangen ist. Sein Leben wird von Fragen und Sorgen bestimmt. Mit meiner Arbeit möchte ich Patienten eine Art ‚diagnostischen Dolmetscherdienst’ anbieten, der medizinisches Fachwissen und Patientenfragen zusammenbringt“, fasst Dr. Hiba Bani ihr Konzept zusammen. Dabei gehe es nicht um eine psychologische Therapie. Vielmehr wolle sie die Betroffenen bei der Einordnung und Integration der Erkrankung in ihren Alltag unterstützen. In Einzelgesprächen sollen die Patienten lernen, eine Diagnose nicht mehr nur als bedrohlich, verwirrend und negativ zu empfinden, sondern ihr Leben mit der Krankheit zu akzeptieren und aktiv zu gestalten. Die besondere Kombination aus medizinischer und kommunikativer Kompetenz bildet dabei die Basis für einen einfühlsamen Patientendialog.

 

Dr. Hiba Bani ist selbst Ärztin mit mehrjähriger Erfahrung in der Chirurgie und absolvierte später ihren Facharzt für diagnostische Radiologie. Die Idee zu „DIALOG D“ reifte lange Zeit neben ihrem Alltag in der Klinik. Ihre Gesprächskompetenz vervollständigte sie durch eine Ausbildung in der systemischen Gesprächsführung (lizensiert am Lehrinstitut der European Coaching Association). „Wenn ich die Grundidee des Projekts mit einem Wort beschreiben sollte, ist es Entlastung“, so Dr. Hiba Bani. „Zum einen für den Patienten, der sich in einer Ausnahmesituation befindet und verstehen will, was in seinem Körper und damit auch in seinem künftigen Leben geschieht. Zum anderen aber auch für das medizinische Personal und die Ärzte, die die Behandlung mit einem aufgeklärten Patienten auf Augenhöhe und in Teamarbeit fortführen können.“

 

Patienten sollen durch den gemeinsamen Dialog ihren Focus verändern lernen und die realistischen Gesundheitsziele erkennen, die sie verfolgen können. Dadurch sollen sie an aktiver Handlungskompetenz gewinnen, die bei der Bewältigung der Diagnose und deren Integration in den eignen Lebens-entwurf unterstützt. „Das Verständnis um die eigene Krankheit oder die des Angehörigen hilft, damit umzugehen und neue Möglichkeiten im Umgang zu eröffnen. Es gilt als bewiesen, dass Patienten – ob bewusst oder unbewusst – besser mitarbeiten, wenn sie alle Therapieschritte nachvollziehen können, weil Ängste und Blockaden vermieden werden“, so Dr. Hiba Bani. Es habe sich gezeigt, dass in vielen Fällen schon 60 bis 90 Minuten Gespräch ausreichen, um die eigene Zufriedenheit zu steigern und den Umgang mit der Krankheit zu verbessern. Jeden Freitag steht Dr. Hiba Bani den Patienten in Siegburg, gleich mit welchem Krankheitsbild, zur Verfügung. Betroffene können sich jederzeit über den behandelnde Arzt oder das Pflegepersonal für ein Gespräch anmelden. Die Kosten werden von der Klinik übernommen.

 

Info:
Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 112 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 72 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, 18 Präventionszentren und 14 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

 

HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 35.000 Betten und beschäftigt rund 71.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Die HELIOS Kliniken gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius und sind Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.