
chance7 – Landschaftspflege Hand in Hand Quelle: Rhein-Sieg-Kreis
Kleine, zersplitterte Flächen, wie man sie in manchen Bereichen des Rhein-Sieg-Kreises findet, sind für Landwirte teilweise uninteressant geworden. Die Folge ist in Windeck-Stromberg zu sehen: gemähte Wiesen, brachliegende Flächen, wild zugewachsene Stücke. Ein Zustand, der weder das Landschaftsbild für Spaziergänger und Wanderer attraktiv macht, noch der Artenvielfalt zu Gute kommt.
Grund genug für Ralf Badtke, Projektreferent bei chance7, dem großen Naturschutzprojekt des Rhein-Sieg-Kreises, hier gemeinsam mit der Gemeinde Windeck, einem ortsansässigen Bürger und einem Landwirt tätig zu werden.
In Stromberg findet sich noch eine alte, strukturreiche Landschaft mit Obstwiesen, Hecken, Wiesen, Weiden und blütenreichen Säumen. Aber wer genauer hinschaut bemerkt, dass an vielen Stellen die ungenutzten Flurstücke zunehmen und viele Obstbäume nicht mehr gepflegt und abgeerntet werden. Flächen verbrachen und schon nach wenigen Jahren findet man Brombeeren und Büsche auf den vormals offenen Flächen und die Landschaft verwahrlost zunehmend. Ziel ist es in solchen Situationen, einerseits den Charakter und die Artenvielfalt der Landschaft zu erhalten, andererseits aber auch den Landwirten zusammenhängende Flächen anzubieten, die wirtschaftlich bearbeitet werden können.
Wie dies durch gute Zusammenarbeit von ortsansässiger Bevölkerung, Landwirten, der Gemeinde Windeck und dem Naturschutzprojekt chance7 in Stromberg gelingen konnte, stellten die beteiligten Partner gestern (4.10.2016) bei einem Termin vor Ort nun vor.
Über das Naturschutzprojekt chance7 konnten einige Teilflächen angekauft oder gepachtet werden, zudem besitzt die Gemeinde Windeck hier Parzellen, die ebenfalls im Sinne des Landschaftsschutzes entwickelt werden sollten. Aufgrund der zersplitterten Flächenstruktur ergab sich aber immer noch kein sinnvoller Flächenzuschnitt der es ermöglicht hätte, die Flächen als Gesamtheit an einen Landwirt zu verpachten. Und hier kam nun der Stromberger Bürger Hermann Freiß ins Spiel: Er sprach mit vielen Anwohnern die noch andere Parzellen in diesem Gebiet besitzen und stellte den Kontakt zu dem Landwirt Karl-Heinz Biergans aus Eitorf her. Durch seine Arbeit ist es nun gelungen, das Areal zu umzäunen und mit einer Mutterkuhherde aus Limousin-Rindern beweiden zu lassen.
Ergänzend werden über das Naturschutzprojekt chance7 noch im nächsten Winter die verwilderten Ränder der Flächen verschönt und einige der alten Obstbäume gepflegt sowie neue Obstbäume ergänzt. Dadurch, so hoffen die Beteiligten, wird die Landschaft um Stromberg langfristig in ihrer Qualität erhalten.
Ralf Badtke vom Naturschutzprojekt chance7 hofft zudem, dass diese Kooperation zwischen verschiedenen Beteiligten auch an anderen Stellen und Gemeinden im Kreisgebiet Schule machen kann, um gemeinsam am Erhalt einer artenreichen und attraktiven Heimat im Rhein-Sieg-Kreis zu arbeiten.