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Außergewöhnlicher Nachzuchterfolg
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Außergewöhnlicher Nachzuchterfolg

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#Köln #Zoo

Köln, 21. April 2022. Wir freuen uns sehr Ihnen unseren dritten in Köln geborenen
Großen Ameisenbären vorzustellen. Das Jungtier wurde am 15.3.2022 unter den
Armen seiner Mutter und mit ihrem buschigen Schwanz zugedeckt gefunden.
Seine Mutter ist die aus dem Zoo Kerkrade stammende „Ibera“. Sie kam im
November 2020 als knapp Einjährige zu uns und nach vorsichtiger Verpaarung mit
dem stattlichen 10-jährigen Ameisenbärmann „Yavi“ aus dem Zoo Amsterdam im
letzten Jahr hat sie nun nach Eintritt der Geschlechtsreife ihr erstes Jungtier zur
Welt gebracht. Es ist nach 6-jähriger Pause und Neuverpaarung der
Ameisenbären erst unser drittes Jungtier bei diesen ungewöhnlichen Tieren.
Die Tragzeit liegt bei Großen Ameisenbären durchschnittlich bei 180 Tagen und
das Geburtsgewicht bei 1.400 g. In den ersten Tagen schlafen Mutter und Jungtier
viel und benötigen Ruhe. Das Kleine trinkt seine Milch an den achselständigen
Zitzen, wobei alles vom buschigen Schwanz der Mutter vor den Blicken der
menschlichen Betreuer und Besucher verborgen ist. Sobald die Mutter aufsteht
steigt das Kleine schnell auf seinen Posten, am unteren Rücken vor dem
Schwanzansatz, und klammert sich mit seinen starken Armen und Krallen fest.
Die Geschlechtsbestimmung von Ameisenbären, besonders von Jungtieren ist
schwierig, deshalb haben wir es der Mutter noch nicht abgenommen, um die
Mutter-Kind-Beziehung bei dem noch kleinen Jungtier nicht zu gefährden. Zur
Sicherheit ist „Ibera“ und ihr Nachwuchs von dem Vater „Yavi“ getrennt, da es in
anderen Zoos schon zu Übergriffen auf Jungtiere von Erwachsenen gekommen
ist.
Normalerweise beginnt ein Jungtier mit ca. 6 Wochen selbstständig zu laufen, ab
der 12.-16. Woche erste feste Kost aufzunehmen, ist mit einem Jahr fast
ausgewachsen und mit ca. 1,5 Jahren geschlechtsreif. Junge Ameisenbären sind
in den ersten Monaten kälteempfindlich und wir werden „Ibera“ mit ihrem Jungtier
nur bei wärmeren, trockenem Wetter in das Außengehege lassen. Sie ist zu
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unterschiedlichen Zeiten aktiv und sie hat jederzeit die Möglichkeit sich auch in die
hinteren Stallungen zurückzuziehen, zu schlafen und ihr Jungtier zu säugen.
Große Ameisenbären gehören zu den bedrohten Arten. Die Rote Liste der IUCN
stuft sie in ihrem südamerikanischen Verbreitungsgebiet als gefährdet ein. Wir
sind froh, dass wir mit der dritten Geburt bei uns an die Erfolge anknüpfen können.
Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Großen Ameisenbären
wird vom Zoo Dortmund koordiniert.
Fotos: Werner Scheurer

Quelle: Kölner Zoo