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Aus Totholz wird Leben
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Aus Totholz wird Leben

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#NABU #Natur

Durch Obstbaumschnitt oder andere Aufräumaktivitäten fällt im Garten einiges an Holz an. Dieses „Totholz“ lässt sich prima nutzen – als Lebensraum für zahlreiche Tierarten, die sich für die kalten Wintermonate ein Quartier suchen, oder als attraktives Gestaltungselement im Garten. Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, aber auch Vögel, Fledermäuse, Igel, Haselmäuse und andere Tiere profitieren vom Totholz. Dabei gilt: Je dicker das Totholz, umso besser ist es als Lebensraum geeignet und umso mehr Nahrung ist zu finden. Vor allem Totholz, das von der Sonne beschienen wird und stehendes Totholz sind artenreich. Hier tummeln sich im Sommer zahlreiche Insekten wie die Blaue Holzbiene, aber auch Eidechsen und andere wärmeliebende Arten.

Nicht nur in warmen Sommern ist Totholz Lebensraum, auch im Winter halten sich hier viele Tiere auf. Sie überwintern sicher im Schutz des Geästs am Boden, in Käferbohrlöchern, unter der Rinde und anderen Hohlräumen. Ein bekannter Wintergast ist der Igel. Aber auch Kröten und manche Insekten überwintern in einem Totholzhaufen. Leider verschwindet dieser Lebensraum zunehmend, denn Gärten und Parks werden immer aufgeräumter. Wer in seinem Garten zum Erhalt einer Vielzahl verschiedener Arten wie Igeln, Zitronenfaltern, Florfliegen, Kröten, Eidechsen, Vögeln oder Marienkäfern beitragen möchte, ist mit einem Totholzhaufen dabei.
Sollte sich der Totholzhaufen im Laufe der Jahre zu einem Kompost entwickeln,  gibt es hierzu gesetzliche Regelungen, die im Nachbarrechtsgesetz von NRW festgelegt sind. Es schreibt einen Mindestabstand von der Grundstücksgrenze von 0,5 m für Aufschichtungen von unter 2 m Höhe vor. Was tun wenn der Kompost dem Nachbarn stinkt?

Wenn Ihr Kompost stinkt, dann können Sie versuchen, die Flüssigkeit und damit auch die schlechten Gerüche an der Oberfläche mit einer Handvoll Kalk oder Steinmehl zu beseitigen. Alternativ können Sie eine dünne Schicht Erde oder Sand auf den Kompost geben. Das Substrat saugt die Flüssigkeit auf.
Aus Sicht des Naturschutzes gilt: Aus Totholz wird neues Leben und daher ist ein Totholzhaufen im Garten immer wünschenswert und natürlich nicht verboten.

Quelle: NABU Rhein-Sieg