
Aus Spätstartern werden Zukunftsstarter Quelle: Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg
Mit rund 1.300 Eintritten in Fördermaßnahmen innerhalb von drei Jahren kann das Programm „Ausbildung wird was – Spätstarter gesucht“ eine positive Bilanz in der Region Bonn/Rhein-Sieg ziehen. Die erfolgreiche Initiative wird deshalb mit erweiterten Fördermöglichkeiten fortgesetzt.
Im Programm „Spätstarter gesucht“ wurden junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren ohne Berufsausbildung angesprochen. Ziel war und ist es, sie für den nachträglichen Erwerb eines Berufsabschlusses zu gewinnen. Junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung bleiben auch weiterhin im Fokus der Unterstützung von Jobcentern und Arbeitsagenturen. Ihnen wollen wir helfen, sich durch Weiterbildung eine bessere Voraussetzung für ihr weiteres Erwerbsleben zu erarbeiten. Durch die Digitalisierung und Fachkräfteengpässe ist ein beruflicher Abschluss wichtiger denn je.
„Über den Projektzeitraum konnten wir unsere Eintritte Jahr für Jahr steigern. Besonders habe ich mich über die positive Entwicklung der Einmündungen in ungeförderte Berufsausbildungen gefreut, weil diese nachhaltigen Erfolg für die Integration für Kunden haben. Wir dürfen auch in Zukunft keinen jungen Menschen zurücklassen, unstete Berufsbiographien und Langzeitarbeitslosigkeit sind die Folgen“, bilanzierte Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.
Warum eine Fortführung der Initiative mit erweiterten Fördermöglichkeiten sinnvoll ist, zeigt ein Blick in die aktuelle Arbeitsmarktstatistik. Im Agenturbezirk Bonn waren im Juli 7.325 Männer und Frauen zwischen 25 und 35 Jahren arbeitslos gemeldet. 3.993 von ihnen haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. 11,5 Prozent dieser jungen Arbeitslosen ohne Berufsausbildung sind bei der Agentur für Arbeit Bonn im Versichertenbereich gemeldet und gelten als kurzzeitarbeitslos. 88,5 Prozent werden in den Jobcentern beraten und betreut, was belegt, dass Erwerbstätige ohne Berufsabschluss in der Regel öfter und länger arbeitslos sind. Sie haben es auch schwerer wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Junge Erwachsene, die sich für eine Ausbildung interessieren, können sich unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 – 4 5555 00 an die Arbeitsagentur wenden und einen Beratungstermin vereinbaren.
Arbeitgeber erhalten weitere Informationen durch den Arbeitgeber-Service unter der gebührenfreien Service-Rufnummer 0800 – 4 5555 20.
Hintergrundinformationen:
Zum 1. August trat das Gesetz zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung und des Versicherungsschutzes in der Arbeitslosenversicherung (AWStG) in Kraft. Die Weiterentwicklung der Initiative „Spätstarter“ zu „Zukunftsstarter“ unterstützt die Idee des Gesetzes. Neue Fördermöglichkeiten durch das AWStG tragen dazu bei, dass bisherige Hemmnisse, die einer Weiterbildung im Weg standen, abgebaut werden. So sollen etwa Weiterbildungsprämien das Durchhaltevermögen und die Motivation von jungen Erwachsenen steigern, eine längerfristige Qualifizierungsmaßnahme erfolgreich zu Ende zu bringen. Prämien für erfolgreiche Zwischen- und Abschlussprüfungen honorieren Erfolge und fördern Motivation und Durchhaltewillen. Außerdem können durch das AWStG auch Grundkompetenzen von Menschen mit geringen Qualifikationen gefördert werden.