
Arbeitsagentur verleiht Ausbildungszertifikate
#Rhein-Sieg-Kreis #Fachkräfte
Vier Betriebe aus dem Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg, die sich besonders bei der Berufsausbildung von Jugendlichen engagieren, erhielten am Mittwoch das Zertifikat für Nachwuchsförderung der Bundesagentur für Arbeit.
Die Corona bedingten Einschränkungen haben Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche seit Beginn der Pandemie enorm erschwert. Vielen Jugendlichen fehlt durch ausgefallene Ausbildungsmessen, Praktika oder Betriebsbesuche die Orientierung. Sie haben unklare Vorstellungen zu Möglichkeiten und Chancen einer Ausbildung in einem der über 320 verschiedenen Ausbildungsberufe. Auch der Krieg in der Ukraine hat bei einigen jungen Leuten die Unsicherheit über die eigenen beruflichen Interessen weiter verstärkt.
Dabei fehlen vielen Betrieben die Bewerberinnen und Bewerber. Auch in diesem Frühjahr geht deren Zahl weiter zurück und auch die Betriebe melden aktuell deutlich weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr. Das verschärft den hiesigen Fachkräftemangel.
Wichtiger denn je ist es daher, junge Menschen und Betriebe frühzeitig zusammenzubringen. Stellvertretend für alle Betriebe, die sich mit einem solch vorbildlichen betrieblichen und sozialen Engagement der dualen Berufsausbildung widmen, wurde den anwesenden Betrieben das Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit für herausragende Nachwuchsförderung verleihen.
Aus dem Handwerk erhielten in diesem Jahr Dr. Starck & Co. Gesellschaft für Wärme- und Kältetechnik mbHaus Siegburg und die Firma Ford Schiffmann GmbH & Co. KG aus Bonn das Ausbildungszertifikat.Aus dem Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg wurden die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH aus Bonn und die Firma Motion TM Vertriebs GmbH aus Troisdorf für ihr Engagement bei der Ausbildung geehrt.
Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn sagte: „Die Situation am Ausbildungsmarkt ist für Bewerberinnen und Bewerber günstig – jede und jeder von ihnen kann den Weg zur Fachkraft gehen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind für sie erreichbar.“ Das Ziel ist: „Schülerinnen und Schüler, Eltern, Politik, Öffentlichkeit, Betriebe auf innovative Angebote zur Berufsorientierung, Praktika und freie Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen und für eine Ausbildung zu gewinnen.“, so der Agenturchef, der sich mit seiner Aussage an die Betriebe und öffentlichen Einrichtungen des Wirtschaftsraumes Bonn/Rhein-Sieg richtete.
Die vier ausgezeichneten Betriebe gehen bereits mit einem guten Beispiel voran. Sie widmen sich bereits seit vielen Jahren der dualen Berufsausbildung.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH „fördert Bewerbungen von Menschen mit Behinderungen. Ausbildungsmodelle in Teilzeit sind in bestimmten Situationen möglich, zum Beispiel bei Kinderbetreuung oder der Pflege eines Angehörigen.“
Dr. Starck & Co. Gesellschaft für Wärme- und Kältetechnik mbH setzt auf Zukunftssicherheit und Perspektive, denn „wer bei uns lernt, ist zukunftssicher aufgestellt.“
Ford Schiffmann GmbH & Co. KG bietet seinen Auszubildenden „abwechslungsreiche und spannende Aufgaben, sowie eine tolle Stimmung und ein super Team. Hier stehen die persönliche Förderung und viele Entwicklungsmöglichkeiten im Vordergrund. Außerdem locken Vergünstigungen und Mitarbeiterrabatte“.
„Wir glauben daran, dass sich Vielfalt positiv auf alle Arbeitsbereiche auswirkt. Darum setzen wir auf einen kontinuierlichen Austausch, schaffen Entwicklungsmöglichkeiten und Freiraum für Inspiration. Unsere Kultur lebt über alle Hierarchieebenen hinweg von gegenseitigem Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit, Anerkennung und dem offenen Wort. Denn nur was im Unternehmen auch wirklich gelebt wird, kann sich auch außen entfalten.“ So ist es auf der Internetseite der Motion TM Vertriebs GmbH nachzulesen.
Mit Janin Fester, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, Teresa Schare, Referentin für Schule und Wirtschaft der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg und Roberto Lepore, Abteilungsleiter für berufliche Orientierung/Karrierewerkstatt der Handwerkskammer zu Köln nahmen traditionell auch drei wichtige Partner der Arbeitsagentur an der Verleihung teil.
Janin Fester erklärte: „Ausbildung ist die Investition in die Zukunft. Mit einer Ausbildung im Handwerk hat man hervorragende berufliche Perspektiven. Solange die Unternehmen, wie diese zertifizierten Betriebe, vorbildlich ausbilden, wird dem Fachkräftemangel aktiv entgegengewirkt und die Nachwuchssicherung vorangetrieben. Die Wertschätzung des besonderen Engagements im Bereich Nachwuchskräftesicherung ist wichtig und hat motivierende Wirkung, welche wir gerne weitergeben und unterstützen.“
„Wir gratulieren den heute ausgezeichneten Betrieben für ihr tolles Engagement im Bereich der Nachwuchsförderung, einem Thema von außerordentlicher Bedeutung. Nachwuchskräfte werden händeringend gesucht. Die duale Ausbildung ist dabei ein Erfolgsrezept für die Fachkräftesicherung. Die jungen Menschen erhalten wichtiges berufspraktisches Rüstzeug und ein solides Fundament für den weiteren Karriereweg, mit großartigen Weiterbildungsperspektiven. Die Betriebe können ihren Fachkräftenachwuchs zielgerichtet und abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse ausbilden. Es ist eine absolute Win-Win-Situation, die die hier ausgezeichneten Betriebe erkannt haben. Wir danken Ihnen für Ihr Engagement!“, sagte Teresa Schare.
„Qualifizierte Fachkräfte sind das Fundament der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in unserer Region. Nur mit einer ausreichenden Fachkräftebasis bleiben wir zukünftig wettbewerbsfähig. Die duale Berufsausbildung bietet zukunftssichere und anspruchsvolle Berufe mit hervorragenden Weiterbildungs- und Karriereperspektiven. Die hier heute ausgezeichneten Unternehmen stehen maßgeblich für die Fachkräftesicherung durch Ausbildung, damit stellen sie sich unerlässlichen Zukunftsaufgaben. Die Handwerkskammer gratuliert allen Beteiligten für ihr hohes und ungebrochenes Ausbildungsengagement“, äußerte sich Roberto Lepore.
Einen guten Weg, in die duale Berufsausbildung, können Jugendliche über ein Praktikum finden. Dadurch können sie eine klare Vorstellung von einem Beruf erlangen. Sie gewinnen die Sicherheit, die es bei der wichtigen Entscheidung für eine Ausbildung braucht. Auch Arbeitgeber profitieren, sie erhalten auf potenzielle zukünftige Mitarbeitende einen ganzheitlichen Blick. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist ein Praktikum für beide Seiten sinnvoll, es kommt mit diesem nicht allein auf die Bewerbungsunterlagen an.“, so Stefan Krause.
Bei jedem Schritt gibt es Unterstützung, vor Ort und digital. Für eine gelungene und nachhaltige Berufswahl sollten die Jugendlichen die Angebote der Berufsberatung nutzen. Zu einer individuellen Förderung oder finanziellen Unterstützung können Ausbildungsbetriebe mit den Arbeitgeber-Services Kontakt aufnehmen.
Foto: AA Bonn
Quelle: Arbeitsagentur Bonn