Rund 15 Kinder aus Troisdorf-Bergheim, sowie aus Familien der Bruderschaftsmitglieder und Mitarbeiter des Fischereimuseums, standen mit staunenden Augen um die Eimer herum, in denen sich zahlreiche Aale tummelten. Nur die Mutigen trauten sich, die Fische in die Hand zu nehmen. Schnell baute man die Scheu ab und freute sich darauf, die wuseligen Lebewesen in die Freiheit des Diescholl zu entlassen, das hinter dem Gebäude gelegen ist. Nach der Begrüßung der beiden Museumspädagoginnen Kristina Grommes und Kim Kortendieck gingen alle dann mit Aal-gefüllten Eimern zum Gewässer. In der Regel findet die Veranstaltung jedes Jahr mit Grundschulklassen aus Bergheim und Müllekoven statt, doch die Corona-Krise machte dem Vorhaben ein Strich durch die Rechnung. Deshalb kam unter fachkundiger Anleitung der Fischerei-Brüder der Aalbesatz ohne das gewohnte dreistündige Rahmenprogramm zustande, dem sich sonst noch spannende Stunden im Museum anschließen. Aber dem Nachwuchs fiel es nicht schwer, darauf zu verzichten, denn im leichten Regen mussten etwa 200 Farmaale zu Wasser gebracht werden. Normalerweise werden von März bis April die Glasaale ausgesetzt, allerdings war dies aufgrund von Corona nicht möglich. Hier sprang nun die Sieg Fischerei-Genossenschaft ein und versorgte die Aktion mit Exemplaren, die schon bis zu zwei Jahre alt waren. Finanziert wurde das Ganze vom Förderverein, dessen Vorsitzender Dirk Ortmann den Spaß der Jüngsten mit Freude verfolgte. Die Fischerei-Bruderschaft, die auf eine knapp 1000-jährige Tradition zurückblicken kann und sich stark dem Naturschutz verschrieben hat, erwirtschaftet selbst keine Gewinne. Der Aalschokker Maria-Theresia, der sich als Glanzstück in der grünen Idylle erhebt, ist wahrscheinlich das beeindruckenste Exponat der Sammlung. In der Zwischenzeit konzentrierte sich der Nachwuchs vor allem auf die Jungtiere, die sie in das Biotopgewässer platzierten, um den Bestand zu verbessern.
Quelle: Rhein-Sieg-TV, Dirk Woiciech